Wochenend-Urlaub in Freising & München

Am letzten Wochenende hat es uns – wie so oft spontan – in den Freistaat Bayern verschlagen. Von Ingolstadt über Freising führte unser Weg schließlich in die Metropole München. Was wir dort erlebt haben?

Ingolstadt (Village) – es ist nicht alles Gold was glänzt!

Unser erster Stopp kam eher für eine kurze Tankpause zustande, verschlug uns dann aber in das nette Städtchen Ingolstadt an der Donau. Hier ist nicht nur der deutsche Autohersteller Audi und diverse Zulieferer zu Hause, sondern seit September 2005 auch das Factory-Outlet-Center (FOC) „Ingolstadt Village“ beheimatet. Um es vorwegzunehmen: Ich bin kein großer Freund dieser FOC-Systeme, die aufgrund ihrer dezentralen Standortwahl auch städtebauliche Auswirkungen mit sich bringen und daher vielerorts in der Kritik stehen. Neben zahlreichen Designerläden und dem bekannten „Massen-Luxus“ haben sich in Ingolstadt über 100 Geschäfte auf knapp 10.000m² Verkaufsfläche niedergelassen. Letztlich gilt das selbe Prinzip wie über all: „Augenauf beim Eierkauf!“, denn nur aufgrund durchgestrichener Preise wird ein Artikel nicht zum Schnäppchen! Viele sog. Angebote sind schlichtweg Augenwischerei und im WSV/SSV eines jeden Kaufhauses günstiger zu finden. Letztlich landeten ein paar Geox-Sneaker (für 19 Euro) und zwei Softshell bzw. Outdoorjacken von Columbia (mit echten 75% Rabatt auf den zweiten Artikel) in der Tüte, bevor unsere Reise weiterging.

One night in Freising

Die nächste Station entlang der A9 war dann die Universitätsstadt Freising, wo eine Übernachtung im Mercure Hotel München Airport Freising auf dem Programm stand. Das Hotel ist deutlich in die Jahre gekommen, wird jedoch derzeit komplett eingerüstet und wohl (hoffentlich) zeitnah (äußerlich) saniert. Dennoch liegen viele Zimmer unmittelbar an der stark befahrenen Hauptstraße, was gerade im Sommer zu einem Problem werden kann. Uns blieb es sogar gänzlich verwehrt ein bisschen Frischluft hereinzulassen, da die Fenster von Außen komplett mit Maler-Abdeckfolie verschlossen waren (somit kein echtes Tageslicht, kein Sauerstoff, stattdessen nächtliches Rascheln vor dem Fenster). Klar, Renovierungsarbeiten sind hier notwendig und daher löblich, aber nicht auf Kosten des Gästekomforts bei laufendem Betrieb! Wirkliches Wohlbefinden kam leider zu keinem Zeitpunkt auf, was in unserem Fall noch durch extrem quietschende Betten und einen nicht funktionierenden Fernseher ergänzt wurde. Das an das Hotel angeschlossene Restaurant (gegenüber) hat ab dem Nachmittag bereits geschlossen, so bleibt nur die dunkle Kellerbar mit ohrenbetäubender Live-Musik. Nun gut, ihr merkt es: insgesamt war der Kurzbesuch eher ernüchternd! Als A-Club Platinum Member können wir den Standard schon recht realistisch einschätzen und das war leider keine gewohnte Mercure-Qualität.

Sehr erfreulich war dann hingegen unsere Ausweichadresse für das Abendessen: das „Weißbräu Huber„! Hier erwartet den Gast nicht nur urgemütliche bayrische Wirtshaus-Tradition und angenehme Gastfreundlichkeit, sondern auch hervorragendes Essen für den kleinen und großen Hunger. Wir haben uns nach dem langen Tag zu zweit eine „Erlauer Grillplatte“ (um 30 Euro zusammen) geteilt und bekamen eine riesige Portion aufgetischt, die von Ochsenlendchen über Putensteak bis zum Schnitzel mit zahlreichen Beilagen und Saucen-Variationen alles zu bieten hatte und selbst gute Esser vor eine (an diesem Abend nicht komplett zu bewältigende) Herausforderung stellt 🙂 Auch für die kleinen Gäste ist gesorgt, so kommt zum Beispiel das Pumuckel-Schnitzel mit Pommes auf faire 3,95 € oder der Kinder-Burger mit Beilage auf 2,95 €. Mittwochs gibt es übrigens Burger „All you can eat“ für 6 Euro! Ja selbst die Getränkekarte lässt keine Wünsche offen und passt vom Preisniveau ideal zu einer Universitätsstadt: das kleine „Helle“ für 1,95 € und die Maß für läppische 5,80 € versprechen feuchtfröhliche Abende 😉

München: super Hotel, überfüllte Innenstadt

Weiter ging es am nächsten Morgen in die Landeshauptstadt München, wo wir direkt unser Hotel – das Mercure München Altstadt – ansteuerten. Ohne überschwänglich werden zu wollen, aber wir waren von Anfang bis Ende begeistert! Das Hotel liegt sehr zentral in der Hotterstraße 4 und damit nur einen Katzensprung vom Marienplatz entfernt in einer ruhigen Seitengasse. Obwohl wir deutlich früher als angekündigt anreisten, war unser Zimmer bereits fertig und wir konnten einchecken. Im Vergleich zu unserem Hotel am Vortag (übrigens ja von der selben Kette betrieben) ein absolutes Plus – der vierte Stern ist zum Greifen nah! Die Minibar ist hier ebenso im Preis inbegriffen wie der „Pay TV“-Sender Sky, das haben wir selbst bei unseren zahlreichen Aufenthalten in 5 Sterne-Hotels so noch nicht erlebt! Insgesamt gab es am Hotel rein gar nichts auszusetzen, das Zimmer war sehr modern (z.B. mit Flachbildfernseher) und super geräumig. Ein Wasserkocher / Zubereitungsmöglichkeiten für Tee & Kaffee runden das stimmige Bild ab und auch das Frühstück am nächsten Morgen war ausgezeichnet (mit einer modernen, echten Saftpressmaschine, die komplette Orangen verarbeitet)! Insgesamt bietet das Mercure Altstadt München weit mehr Extras und Annehmlichkeiten, als man sich von einem City-Hotel in so zentraler Lage in einer touristisch geprägten Metropole auch nur erträumen könnte. Und das als 3 Sterne(Superior) Haus zu absolut fairen Preisen, Respekt 🙂

Der Tag in München war zwiegespalten, denn dank Föhn und 21 Grad bei strahlendem Sonnenschein im November war die Stadt schlichtweg überfüllt. Das bekamen wir dann im Rahmen unseres 6 oder 7 Stunden-Marsches entlang aller Attraktionen auch zu spüren – selbst für einen „Coffee to go“ (nein, nicht bei Starbucks sondern wirklich in jedem kleinen Café) musste man bis zu 45 Minuten anstehen und auch die Restaurants waren bis zum späten Abend proppevoll. So entschieden wir uns letztlich („bayrisch“ hatten wir ja am Vorabend) für Pizza & Pasta bei Vapiano. Leerer war es dort zwar auch nicht, aber lecker!

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Tierpark Hellabrunn: ein internationaler Spitzen-Zoo

Den Sonntag wollten wir vor der Heimreise dann natürlich auch noch nutzen und machten uns nach dem Frühstück (ja, ihr ahnt es 🙂 ) in Richtung „Zoo“… also den Tierpark Hellabrunn. Wir haben gerade in den letzten Monaten und Jahren unzählige Zoos auf der ganzen Welt besucht, aber zu unserer eigenen Überraschung lässt sich kein anderes Fazit ziehen als: Hellabrunn gehört in die absolute Spitzengruppe! Der Tierpark ist wunderschön gestaltet, sehr weitläufig und vor allem entsprechend den modernen Tierhaltungskonzepten angenehm offen und einsehbar. Ganz nach unsere Geschmack war auch die Aktivität der Tiere – ich finde es immer ein gutes Zeichen, wenn sie trotz ihrer „Gefangenschaft“ herumtollen und nicht träge im Gras liegen oder apathisch den immer gleichen Trampelweg entlang laufen. Und zum Abschluss überraschte uns dann die Eisbär-Dame aus nächster Nähe mit einer spektakulären Unterhaltungsshow, die mit einer simplen Kunststofftonne sichtlich Spaß hatte. Ein rundum gelungener Ausflug und eine klare Empfehlung für alle Tier- und Zoofreunde! 🙂

Verspielter Eisbär im Tierpark Hellabrunn

Ein Gruß nach München

Abschließend noch eine Kritik an die politischen Entscheidungsträger in der Landeshauptstadt: München lebt im beachtlichen Ausmaß vom Tourismus und gibt sich nach Außen hin stets sehr gastfreundlich. Warum haben dann fast flächendeckend die Parkhäuser in München an Sonntagen geschlossen? Der klassische Wochenend-Ausflug geht nunmal von Freitag bis Sonntag, (rechtmäßiger) Parkraum ist in München allerorts knapp und die Parkgebühren (wir zahlten unglaubliche 20 EURO für 7 Stunden!) eine bodenlose Unverschämtheit. Durch die Schließung der Parkhäuser ab Samstag Mitternacht wird der Tourist jedoch gezwungen seinen PKW am Abend in den öffentlichen Verkehrsraum umzuparken und dann sind angesichts mangelnder Kapazitäten Rechtsverstöße unvermeidbar. Das ist mehr als schwach!

Weiterführende Links:
Hotels in München
Flüge nach München

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