Die zweite Nacht, jetzt wo der Gast unterm Dach zumindest einen Namen hat, verläuft dann schon wesentlich ruhiger und erholsamer. Und die Müdigkeit lässt beim Gedanken an einen hoffentlich ereignisreichen Tag im Krueger-Nationalpark schnell nach, auch wenn die Uhr gerade erst 4 Uhr am Morgen geschlagen hat 🙂 Der frühe Vogel fängt den Wurm! Schnell unter die Dusche, wind- und regensicher verpackt (ja, ausgerechnet heute ist das Wetter biestig – aber vielleicht ist das ja gar nicht so schlecht) und ein Blick in den Frühstücksraum geworfen… Tatsächlich: Kaffee! Und das um nicht mal 5 Uhr morgens – als wir dann auch noch ein Lunchpaket mit Sandwiches und Apfel sowie einem Trinkpäckchen in die Hand gedrückt bekommen, staunen wir nicht schlecht. Nach kurzer Fahrt erreichen wir das Paul Kruger Gate und satteln um auf den offenen Geländewagen: „Ready when you are, Mr. Ranger!“ Dieser dämpft dann jedoch gleich unsere Erwartungen mit dem Hinweis, dass er seit zwei Wochen keine Löwen mehr gesichtet hat – von Leoparden ganz zu schweigen. Wir bleiben erstmal optimistisch, vielleicht war ja die ordentliche Dusche von oben für das Verhalten der Tiere ganz hilfreich…
Als die erste Stunde weitgehend ereignislos ins Land zieht, werden die ersten Mitfahrer in unserem 10-Sitzer nervös. „Wo sind denn die versprochenen Zebras, Giraffen und Tiger?“ Das ist wohl jemand nicht ganz so fit, denn für Tiger hätte das Flugzeug eher nach Asien aufbrechen sollen. Und doch sollte jedem klar sein, dass eine Safari eben kein Besuch im Zoo ist – es bedarf also vor allem einer ordentlichen Portion Glück und des ein oder anderen guten Spähers mit dem Blick für das Detail. Gut, dass meine Begleitung diese Fähigkeiten offensichtlich in die Wiege gelegt bekam, denn nach einer kurzen Frühstückspause geht es plötzlich Schlag auf Schlag! 🙂 Zebras, Giraffen, selbst Büffel, Nashörner und einige Elefanten haben wir bereits entdeckt, da hallt es unmittelbar neben mir in Richtung Fahrer „STOOOP, LIONS!“ Tatsächlich, in einiger Entfernung sonnt sich ein Rudel Löwen im Bereich einer kleinen Gesteinsformation. Die Kamera stößt zwar an ihre Zoom-Grenzen, aber doch sind sie ganz eindeutig erkennbar – wow!
So ein Tag, so wunderschön wie heute…
Wenig später hektische Aufruhr in unserem Wagen: War das gerade ein Leopard? Eindeutig, ja. In nichtmal 10 Metern Entfernung lauert ein junger Leopard hinter einer Hecke und überquert kurz darauf unmittelbar vor uns die Straße. Damit sind bereits zur Mittagszeit die Big Five komplett, unglaublich! Und es wird noch besser, als wir einen ausgewachsenen Leoparden auf seinem Baum beobachten und gar ein ganzes Rudel Löwen zum Greifen nahe unter einem großen Baum ruhen sehen. Ich vernehme Sprüche wie „heute scheint wirklich alles möglich“ oder „Jetzt vielleicht noch eine schöne Giraffe aus nächster Nähe, dann ist der Tag perfekt“ von einem Mitreisenden und ob man es glaubt oder nicht: kurz vor ‚Feierabend‘ und der Ausfahrt aus dem Park präsentiert sich eine wunderschöne Giraffendame wie ein Laufsteg-Modell unmittelbar vor unserem Wagen. Da hat es wohl irgendjemand gut mit uns gemeint an diesem unvergesslichen Tag… Müde, aber überglücklich, genießen wir unser leckeres Abendessen im Hippo Hollow Resort und schlafen mit einem breiten Grinsen ein! Der nächste Morgen führt uns noch einmal für einige Stunden durch den Krueger Nationalpark – wir befinden uns auf der Durchreise nach Swaziland und möchten diese beeindruckende Möglichkeit noch einmal nutzen. Auch heute ist uns das Glück hold und wir bekommen neben vielen faszinierenden Tieren erneut einen kletternden Leoparden in Sichtweite präsentiert. Nur die Löwen fehlen an diesem Tage, sonst hätten wir das Kunststück der doppelten Big Five vollbracht – aber kein Zweifel, wir sind hoch zufrieden und wissen schon heute, dass dies nicht unser letzter Besuch war! >> Sie suchen ein Hotel oder Lodge am Krüger Nationalpark? << [php]youtube_embed_playlist();[/php] Nach einiger Zeit passieren wir das Malelane Gate und erreichen kurz darauf das zweitkleinste Land Afrikas, die autonom verwaltete Enklave des Königreiches Swasiland. Die Einreise offenbart hier einen gewissen Humor, wir marschieren zunächst zu Fuß die 500 Meter zwischen Ausreise und Einreise, erhalten aber letztlich problemlos unseren exotischen Stempel im Reisepass. Entlang wirklich atemberaubend schöner Landschaft und faszinierender Berglandschaften fahren wir an der Hauptstadt Mbabane vorbei und halten am imposanten Maguga Staudamm, der in der Dämmerung seine ganze Schönheit zeigt. Unser Tagesziel liegt wie der Name verrät (siehe Hotelliste) inmitten der Berge und verabschiedet uns mit einem tollen Sonnenuntergang in die nächste afrikanische Nacht. Am nächsten Morgen machen wir einen kurzen Stopp am Markt und statten der Kerzenfabrik einen Besuch ab, gedanklich beschäftigen wir uns zu diesem Zeitpunkt allerdings schon wieder mit dem nächsten Ziel, denn es ist wieder Safari-Zeit! 🙂
Another day in paradise
Wir fahren zurück nach Südafrika in die traditionelle Provinz KwaZulu Natal und checken zur Mittagszeit in unserer wirklich tollen Lodge ein. Hier steht zu unserer Freude ein leckeres Mittagsbuffet bereit, ehe es auch schon wieder zum Hluhluwe-Umfolozi Game Reserve auf Nachmittags-Safari im Geländewagen geht. Der „Umfolozi“ ist zugleich der älteste Nationalpark in ganz Afrika und landschaftlich sicher einer der schönsten. Uns erwarten einige tolle Stunden über Berg und Tal, während wir vor allem die große Anzahl an Breitmaulnashörnern bestaunen dürfen, für deren Art-Erhaltung (‚Operation Rhino‚) der Park internationale Anerkennung und Bekanntheit erlangte. Nach unserer Rückkehr erwarten uns die Mitarbeiter der Lodge mit einem afrikanischen BBQ, tollen Salaten und leckerem Grillfleisch. Und auch am afrikanischen Bier haben wir langsam aber sicher Gefallen gefunden 🙂
Am nächsten Morgen klingelt für mich noch früher als erforderlich der Wecker: Ich habe mich gemeinsam mit zwei anderen Hotelgästen für eine 90-minütige Quadtour zum Sonnenaufgang entschlossen, die von einem Mitarbeiter als Guide begleitet wird (der ganze Spaß kostet übrigens nur 15 Euro). Sonderlich clever war es nicht vorher bereits zu duschen, denn nach der anderthalb-stündigen Riesengaudi stand ich von Kopf bis Fuß verdreckt erneut unter der Dusche 😉 Mit diesen Eindrücken hieß es nun Abschied nehmen vom wahren (Busch-)Afrika hinein in eine andere „Welt“, denn am Abend stand der Flug von Durban nach Port Elizabeth an. Zunächst einmal warfen wir jedoch einen Blick auf den Strand von Durban und suchten nach einem netten Restaurant…
Teil 1: Pretoria, Hazyview und Canyon
Teil 3: Durban, Port Elizabeth, Garden Route und Wilderness
Teil 4: Kapstadt
Weiterführende Links:
Hotels in Durban
Reisen nach Durban
Flüge nach Durban
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