In Anspielung an den Kino-Klassiker von Ang Lee aus dem Jahre 1994 platziert sich das ‚EatDrinkManWoman‘ (EDMW) als angesagte Cocktail-Bar seit einiger Zeit in der Frankfurter Jahnstraße 1. Von der Presse hochgelobt war es nun an der Zeit, diese Location mal unter die Lupe zu nehmen.
Das EDMW befindet sich in einem in die Jahre gekommenen (violetten) Haus direkt an der Eckenheimer Landstraße, die Außendarstellung deutet das minimalistische Konzept bereits an und wer nicht aufmerksam umherschaut und das riesige Aquarium im Inneren erblickt, der wird sich vermutlich gar nicht erst hineintrauen. Wir haben den Schritt gewagt und wurden designtechnisch nicht enttäuscht – die Location ist loungig, dennoch puristisch und das wohl längste Einbau-Aquarium der Stadt sorgt bei den Besuchern sogleich für ein erdendes, beruhigendes Gefühl. Der gesamte Barbereich ist den Rauchern vorbehalten, Nichtraucher werden in ein kleines Séparée geleitet. Die Getränke und Speisekarte liest sich gut, die Preise wirken überraschend human. Vorspeisen um 4 Euro, Hauptgerichte für 7,50 Euro, Getränke zu ‚frankfurtüblichen‘ Preisen (Cocktails für 7,50 Euro).
Die Vorspeisen wissen dann auch zu überzeugen, ganz gleich ob Avocado-Salat mit Shrimps, Sate-Spieße oder selbstgemachte Asia-Frikadellen – die Qualität hat gestimmt, die Portionen entsprechen jedoch eher dem Einrichtungskonzept und beschränken sich auf das Wesentliche 😉 Wie allerdings das Journal in „Frankfurt geht aus! 2011“ zu dem Schluss kommt, dem EDMW Platz 1 im Bereich Pan Asian Cuisine zu geben, verschließt sich uns jedoch dann beim Servieren der Hauptgänge völlig. Die Portionen, die der Betreiber mit dem Hinweis „tapa-ähnlich“ rechtfertigt, sind unter dem Begriff „Hauptgericht“ deplatziert und wirklich nur für den kleinen Hunger.
Und auch die Qualität der Speisen ließ bei 4 verschiedenen Gerichten noch viele Wünsche übrig und war in Teilen schlichtweg ungenießbar. Wir essen gerne und oft asiatisch, selbstredend darf es auch etwas schärfer sein – das Gemisch aus ganzen Chili-Scheiben und Peperoni-Stücken konnte jedoch weder gegessen, noch ausgespart werden. Mit asiatischer Kochkunst, die uns sehr wohl auch im Original ein Begriff ist, hatte das Ganze leider herzlich wenig zu tun. Auf Nachfrage äußerte die bisweilen freundliche Bedienung, dass die Gerichte mit Reis (den man gegen Aufpreis hinzubestellen kann) sicher besser essbar seien. Nachdem sich auch dies nicht bestätigte, denn ohne den Chili-Mix blieb bis auf wenige Morscheln und ein paar Stücke Fleisch nicht mehr viel übrig, zogen wir doch etwas enttäuscht von dannen.
Das Fazit lautet daher: durchwachsen
(Vorspeisen, Ambiente und Getränke gut – Hauptgerichte mangelhaft)