Von den Iguazu Wasserfällen führte unsere Brasilien Rundreise nach Rio de Janeiro. Fragt man Passanten auf der Straße nach Rio de Janeiro, so fallen ihnen sofort zahlreiche Themen ein: Zuckerhut, Jesus-Statue, hübsche Frauen, die Copacabana, Drogenkriege, Kaffee, Caipirinha oder eine hohe Kriminalität. Obwohl Rio alles mitbringt, was ein traumhaftes Urlaubsziel bieten sollte, ist sein Image sehr zwielichtig. Wir waren vor Ort und versuchen einen Blick hinter die Fassade zu werfen.
Nach einem Abstecher zu den Iguazu-Wasserfällen hieß das nächste Ziel unserer Brasilien-Rundreise also Rio de Janeiro: Gastgeber der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 und Austragungsort der Olympischen Sommerspiele 2016. Mehr denn je wird die Metropole mit über 6 Millionen Einwohnern im Fokus der Weltöffentlichkeit stehen. Pünktlich und ohne Zwischenfälle landet unsere TAM Maschine auf dem Flughafen Rio de Janeiro, Antônio Carlos Jobim („Galeão“, Iata-Code GIG), der täglich auch non-stop als Direktflug ab Frankfurt von der Lufthansa angeboten wird und schon bald im Programm von Condor aufgenommen wird. Der Flughafen in Rio ist unspektakulär und erstaunlich geordnet – ist etwa hier schon die brasilianische Gelassenheit spürbar?
Wir sind gespannt. Beim Verlassen des Airports stellen wir schnell fest, warum das Klima in Rio de Janeiro als „tropisch“ und „humid“ (also feucht) beschrieben wird. Die Fahrt vom Airport zu unserem Hotel lässt schon nichts mehr erkennen von irgendeiner Gelassenheit – Autofahren in Brasilien ist „Krieg“. Wer bremst, verliert? Laut hupend und brüllend setzt sich die Blech-Kolonne durch die Gassen, jede Kreuzung verwandelt die Szenerie in ein für uns Deutsche unüberschaubares Chaos. Rush hour in Rio – nichts für schwache Nerven 😀 Wir schieben uns vorbei an Hängen mit Blechhütten, den allgegenwärtigen Armenvierteln „Favelas“ und es ist unverkennbar, dass hier in Rio de Janeiro eine unbeschreibliche Kluft zwischen „Arm“ und „Reich“ besteht…
Bald schon erreichen wir wohlhabendere Gegenden der Stadt, Wohnanlagen mit hohen Zäunen und bewaffneten Wachmännern am Eingangstor. Villen mit unzähligen Kameras und zähnefletschenden Hunden – Ist Rio wirklich so gefährlich? Sicher, die blanken Zahlen über die Kriminalität in Rio de Janeiro sprechen eine deutliche Sprache. Wir hoffen zu diesem Zeitpunkt einfach mal, mit den touristischen Grundregeln (vor allem nicht aus der Masse herausstechen) unbeschadet den Aufenthalt genießen zu können. Unser Hotel müssen wir dem Fahrer kein zweites Mal nennen – er nickt nur und denkt sich seinen Teil 🙂
„Copacabana Palace„, das wohl bekannteste Hotel Südamerikas, begrüßt seit 1923 die Staatsmänner und Stars aus aller Welt. Das Copacabana Palace ist mehr als ein Hotel, es ist wie die Stadt Rio de Janeiro – es ist Legende und Diva. Das Goldene Gästebuch gleicht einem Wikipedia-Artikel zum Thema „Weltstars“, ob nun Madonna oder Tom Cruise, sie alle waren hier. Etwas kürzer, aber nicht minder interessant, ist die Liste der Skandale und Anekdoten: Hier im Copacabana Palace zerstörte Alice Cooper nach einer ausgedehnten Party einst vier Suiten und meldete anschließend seine geliebte Python-Schlange als vermisst. Panisch durchsuchen Mitarbeiter das ganze Hotel bis sich herausstellt, dass Cooper die Schlange zu Hause in den USA vergessen hat. Nur wenige Jahre später fliegt Rod Stewart aus dem Hotel, nach dem er die Präsidentensuite in ein Fußballfeld umfunktionierte und mehrere Kunstwerke zu Bruch gingen. Nun stehen wir also hier, an der Rezeption jenes Hotels, das majestätisch vor der Copacabana thront. Eine bizarre Welt aus altmodischem Glanz und vornehmer Freundlichkeit belegt uns mit etwas ehrfürchtiger Zurückhaltung, als wir auf unser Zimmer geführt werden…
Die Suite ist unaufdringlich luxuriös und geschmackvoll eingerichtet – Highlight ist die kleine Veranda mit unverbautem Blick auf die Copacabana. Vor dem Hoteleingang scharen sich Gruppen von Touristen, die begeistert ein Erinnerungsfoto vor dem Copacabana Palace mit nach Hause nehmen möchten. Ich fühle mich ein bisschen wie der Papst auf seinem Balkon vor dem Petersplatz und erwische mich dabei, wie ich in staatsmännischer Pose den gerade versammelten, vorwiegend asiatischen „Fotografen“ winke… 😀
Zu Teil 2 unserer Reportage über Sehenswürdigkeiten und Lifestyle am Zuckerhut.
Weiterführende Links:
Hotels in Rio de Janeiro
Reisen nach Brasilien
Flüge nach Rio de Janeiro
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