An den Ufern des Flusses Tiber blickt die italienische Hauptstadt Rom auf eine bewegende Vergangenheit zurück, deren Spuren man im gesamten Stadtgebiet auch heute noch entdecken kann. Die „Ewige Stadt“, ehemals Hauptstadt des Römischen Reiches in der Antike, zählt heute 2,7 Mio. Einwohner und ist damit die bedeutendste und größte Metropole des Staates, der weit mehr als Vino, Pizza und Pasta zu bieten hat!
Unsere „Zeit“-Reise beginnt zunächst am Fiumicino Airport (eigentlich Leonardo da Vinci International Airport), der gut organisiert und den Touristenmassen gewachsen zu sein scheint. Schnell haben wir uns zum Informationsschalter durchgefragt und erwerben zwei City-Pässe, die neben Vergünstigungen für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten auch die kostenfreie Benutzung des Öffentlichen Bus- und Bahnverkehrs beinhaltet. Vom Flughafen nehmen wir den Express-Zug zu unserem Hotel, dem schicken H10 Roma Citta, das im Marconi Viertel ganz in der Nähe von Travestere recht ruhig und doch sehr gut angebunden liegt. Von hier aus erreichen wir zu Fuß bereits zahlreiche Boutiquen und nette kleine Restaurants sowie Straßen-Cafés mit frischen Pizzastücken, darunter exotische Kreationen wie etwa eine „Pizza Pommes Frites“ 😀
Kolosseum
Unser erster Tagespunkt ist die beeindruckende Kulisse des Kolosseums, der weltberühmte Ruine des antiken Imperiums in Rom. Dieses gut erhaltene und zugleich gigantische Bauwerk lässt uns vor Ehrfurcht erstarren, wenn man bedenkt wieviel Schweiß (und leider auch Blut) für die Errichtung des steinernen Amphitheaters geflossen sind. Unweit von hier stehen wir plötzlich am Forum Romanum, dem ältesten römischen Forum und der wohl wichtigsten Ausgrabungsstätte des antiken Roms. Man fühlt sich wie in die Szenerie bekannter Spielfilme versetzt und kann kaum glauben, dass wir im 21. Jahrhundert mitten in einer europäischen Großstadt auf die Säulen des Saturntempels blicken. Weiter führt unser Weg zum von Michelangelo gestalteten Kapitolsplatz (Piazza del Campidoglio), der vor allem für sein sternförmiges Pflaster und das bronzene Reiterstandbild von Marc Aurel bekannt ist. Das Pantheon fasziniert uns hingegen weniger, umso mehr sind wir von der angrenzenden Eisdiele „Gelateria della Palma“ begeistert: Fast 170 verschiedene Eissorten bringen Naschkatzen zur Verzweiflung, denn wie sollte man denn nur annähernd einen Bruchteil dieses Angebotes probieren? 🙂 Wer die Wahl hat, hat die Qual – wie dem auch sei, das Eis war auch qualitativ fantastisch! Den Abend lassen wir an der Fontana di Trevi (dem Trevi-Brunnen) ausklingen – jenem berühmten Brunnen, in dem Anita Eckberg und Marcello Mastroianni im Film „La Dolve Vita“ nachts ein Bad nehmen. Nach einer Legende bringt es Glück, über die rechte Schulter Münzgeld in den Brunnen zu werfen – dieses Vergnügen sparen wir uns jedoch, als wir im Reiseführer lesen, dass diese Gewohnheit stolze 250.000 Euro (!) jährlich (!) in die Staatskassen spült. Ja, richtig gehört – die staatlichen Angestellten werden regelmäßig zum „Münzfischen“ an den Brunnen geschickt!
Shoppen und genießen in Rom
Am nächsten Morgen trübt ein Blick aus dem Hotelfenster unsere Tagespläne, denn es schüttet wie aus Kübeln! Zudem legt wohl ein großflächiger Streik und Randale im Regierungsviertel das komplette Bahnnetz lahm, sodass wir zunächst die Kultur links liegen lassen und auf Shoppingtour gehen. Insgesamt können wir das Klischee nicht bestätigen, Rom sei unglaublich teuer und würde absolute Abzockpreise in den Touri-Gebieten verlangen. Natürlich, schwarze Schafe gibt es überall, aber das Preisniveau für Kleidung und Gastronomie kann dem deutschen Vergleich durchaus standhalten. Letztlich stehen wir dann doch mit unseren Regenschirmen an der „Spanischen Treppe“, deren deutsche Bezeichnung strenggenommen gar nicht richtig ist. Zwar liegt am Fuße der Treppe die Piazza di Spagna, doch lautet der richtige Name der Treppe „Scalinata di Trinità dei Monti“ – sei es drum 🙂 Am Abend versacken wir etwas in einem urigen Keller-Restaurant, das wir eher zufällig entdeckten und in dem wir als einzige Touristen (vermutlich seit Jahren) für helle Aufregung sorgten. Die Pizza war fantastisch, die Atmosphäre sehr authentisch und Besucher sowie Inhaber des Lokals mehr als gastfreundlich!
Vatikanstadt
Am nächsten Morgen zeigt sich der Himmel zwar immernoch grau, aber wenigstens scheint es weitgehend trocken zu bleiben. „Gott sei Dank“ mag man fast sagen – ob er wohl wusste, dass unser heutiges Tagesziel der Vatikan ist? 😀 Eine Stunde später stehen wir bereits auf dem Petersplatz (Piazza San Pietro), der von dorischen Säulen umrahmt wird und in seiner Mitte den Obelisk Vaticano beherbergt. Der Petersdom (Basilica Papale di San Pietro in Vaticano) ist die Grabeskirche des Apostel Simon Petrus und bildet das Zentrum des Vatikanstaates. Für uns ist es eine bizarre Welt des Prunks und der öffentlichen Schaustellung luxuriöser, weltlicher Güter, die durchaus Anlass zum Nachdenken über Themen wie Kirchensteuer und das ständige „Verzicht“-Predigen liefern. Auch die vatikanischen Grotten mit 23 der insgesamt 164 Papstgräbern der Basilika wirken auf uns makaber und befremdlich, gleichwohl verbreiten die ehrfürchtigen „Pilger“-/ Touristenscharen eine beeindruckende (oder bedrückende?) Gesamtstimmung. Seien wir ehrlich, man muss das alles einmal gesehen haben. So führt unser Weg natürlich über die Vatikanischen Museen in die Sixtinische Kapelle, die zahlreiche der weltweit bekanntesten Kunstwerke beinhaltet. Besonderen Ruhm erlangte die Kapelle durch die Fresken-Malereien an ihren Decken, die zwischen 1508 und 1512 von Michaelangelo gemalt wurden und auf insgesamt 520 m² über 110 überlebensgroße Bildnisse zeigt.
Bei einem vorzüglichen Glas Wein und leckerer Pasta endet unser Kurzurlaub dann doch recht klischeehaft bei Kerzenschein in einem der zahlreichen Restaurants nahe Travestere und ein kurzer, aber sehr feiner Wochenendtrip nach Rom, dem historischen wie modernen Dreh- und Angelpunkt von Bella Italia, findet sein romantisches Ende 🙂
Weiterführende Links:
Hotels in Rom
Reisen nach Rom
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